Patenmodell 2014: Erfahrene Schiris helfen Neulingen beim Einstieg

Zum Beginn der Saison 2005/2006 war das Modell, bei dem einem "Neueinsteiger" für die Dauer von mindestens 12 Monaten ein erfahrener Schiri als "Betreuer" zur Seite gestellt wird, im Landstrich an der Dill an den Start gegangen. Längst ist die Aktion so erfolgreich, dass sie in vielen Nachbarkreisen Nachahmer findet.

Unterstützung bei den ersten Einsätzen

Die so genannten "Paten" stehen dem gerade ausgebildeten Unparteiischen – oftmals handelt es sich um Jugendliche unter 18 Jahren – während der ersten Spielleitungen zur Seite. Die "Betreuer", zumeist passive oder ältere Schiedsrichter, können vor Ort klärend zugunsten des jungen Spielleiters eingreifen. Oftmals gelingt es so, Störenfriede zu beruhigen, deren Kritik an den Nachwuchsschiris überhand nimmt oder allzu unsachlich ausfällt.

Ein Pate hilft dem ihm anvertrauten Jung-Schiedsrichter, mit Kritik umzugehen und nimmt eine Analyse der absolvierten Spielleitung vor. Der kundige "Betreuer" baut seinen jungen Kollegen nach unerfreulichen Vorfällen wieder auf, für die übermotivierte Jugendbetreuer und allzu kritische Eltern am Spielfeldrand vor allem bei Juniorenspielen sorgen.

Auch gemeinsame Anfahrten des Paten und seines "Patenkindes" zu Pflichtsitzungen und Spielleitungen sind denkbar. Vielfach baut sich so zwischen den Beteiligten ein Vertrauensverhältnis auf, das weit über das erste Jahr der Jung-Schiri-Tätigkeit hinausreicht.

Für das Amt des Paten hat sich im Fußballkreis Dillenburg auch in diesem Jahr wieder ein Dutzend erfahrener Referees zur Verfügung gestellt. Sehr zur Freude von Dill-Schiri-ÖMi Joachim Spahn, der das Modell vor fast zehn Jahren initiiert und seitdem mit Unterstützung der übrigen KSA-Verantwortlichen und mit Hilfe sachkundiger Unparteiischer aus den Reihen der heimischen Schiedsrichtervereinigung mit Leben gefüllt hatte.

Für das Amt des Paten besonders geeignet seien, so der Eisemrother Funktionär, ältere aktive oder passive Mitglieder der Vereinigung, "die aus eigener Erfahrung wissen, wie schwer ihnen selbst der Einstieg in das Hobby der Schiedsrichterei fiel" und die sich damals selbst eine entsprechende Unterstützung erhofft hätten.

Die "Erfolgsstory", die das Patenmodell im Landstrich an der Dill seit nunmehr neun Jahren schreibt, wirkt der hohen Fluktuation und dem frühen Verlust von mit viel Einsatz ausgebildeten Anfängern spürbar entgegen. Der Hinweis Spahns: "Wer länger als zwei Jahre Schiedsrichter bleibt, bleibt uns oft dauerhaft erhalten."

Dauerhafte Bindung an die "schwarze Zunft"

Gingen den heimischen Unparteiischen wegen Nichtvorhandenseins eines persönlichen Ansprechpartners aus den Reihen der Schiedsrichtervereinigung junge Schiris oftmals allzu frühzeitig wieder verloren, so besteht durch die intensive Betreuung, aber auch durch den Einsatz des Erweiterten Lehrstabs zumindest die Chance, förderungswürdige Talente langfristig an die "schwarze Zunft" zu binden. Der Dill-Schiri-ÖMi abschließend: "Vor allem viele 14- bis 17-jährige Einsteiger haben früher nach den ersten unerfreulichen Vorkommnissen ganz schnell wieder aufgehört. Dieser Trend ist durch das Patenmodell spürbar gestoppt."

Weitere Informationen zum Patenmodell: Tel. (0157) 57192290 sowie im Internet unter www.sr-dill.de und www.schiedsrichter-dillenburg.de.

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