"Das Thema geht uns alle an!"
Projektleiterin Christine Kumpert konnte zum Auftakt der Kampagne "Nein! zu Diskriminierung und Gewalt" eine Vielzahl von Vereinen aus den Fußballkreisen Dillenburg und Wetzlar sowie zahlreiche "Promi-Gäste" in der "guten Stube" des Herborner Stadtteils willkommen heißen. Der Appell der Geschäftsführerin der Sozialstiftung des Hessischen Fußballs an die fast 200 Zuhörer: "Das Thema geht uns alle an. Wir wollen Sie einladen, Kampagnenpartner zu werden."
Unterstützt von ihrem Kollegen Marcel Stanjek stellte die Kommunikationswirtin und ehemalige Mitarbeiterin des Sportministeriums den interessiert lauschenden Vereinsvertretern die Aktivitäten des "Fair Play Forums" zur Schaffung eines nachhaltigen Netzwerks zur Gewaltprävention in Hessen vor. "Intervention ist wichtig. Prävention ist wichtiger"“, lautete eine der Kernbotschaften, die Kumpert dem Publikum im Rahmen der so genannten "Kick-Off"-Veranstaltung mit auf den Weg gab.
Gewaltvorfälle auf Hessens Sportplätzen minimieren
Die Geschäftsführerin berichtete, dass sich mittlerweile "fast alle hessischen Top-Vereine" der Kampagne angeschlossen hätten. Außerdem seien zahlreiche "Promis" als Botschafter aktiv. "Wir setzen so nach außen ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt." Kumpert rief die Vereine der beiden Fußballkreise dazu auf, in Zukunft ebenfalls als Botschafter für Fair Play und Respekt aufzutreten – und so dabei mitzuhelfen, die Gewaltvorfälle auf Hessens Sportplätzen zu minimieren.
Dazu bietet das "Fair Play Forum" kostenfreie Workshops an, die in den Clubheimen vor Ort durchgeführt werden. Kern der Workshops ist eine gemeinsam erarbeitete Selbstverpflichtungserklärung. Als Zeichen dafür, dass sie die Kampagne unterstützen, erhalten die beteiligten Vereine unter anderem so genannte "Trikot-Badges" mit dem Kampagnenlogo.
Im Zentrum der "Kick-Off"-Veranstaltung am Montagabend standen zwei Diskussionsrunden, die Dirk Metz – ehemaliger Sprecher der hessischen Landesregierung – moderierte. Metz mahnend: "Wir wollen einen Fußball haben, in dem Fair Play und Teamgeist wichtig sind."
Der Moderator interviewte im Laufe der etwa 80-minütigen Zusammenkunft den Schiedsrichter und Trainer Erkan Özalp, den Vorsitzenden des Sportgerichts der Verbandsligen, Horst-Günther Konle, Herborns Bürgermeister Hans Benner sowie Dieter Weyel, den "Vereinschef" des TSSV Schönbach.
"Bei uns ist die Welt noch in Ordnung"
"50 Prozent der Sportgerichtsverfahren, in denen Diskriminierung und Rassismus eine Rolle spielen, betreffen den Großraum Offenbach und Frankfurt", zeigte Konle auf. Eine Darstellung, die Herborns Bürgermeister Benner bestätigte: "Bei uns", so der Hinweis des Stadtoberhaupts, „ist die Welt, was diese Dinge angeht, noch weitgehend in Ordnung."
Dieter Weyel berichtete über die erfolgreichen Bemühungen des TSSV Schönbach, Flüchtlinge aus Eritrea und Somalia in den Kader der Seniorenmannschaft zu integrieren. Der Hinweis des TSSV-Vorsitzenden: "Die Jungs fühlen sich alle richtig heimisch bei uns."
Schiri und Trainer Erkan Özalp schließlich führte aus, dass er als "Aktiver schon öfter mit Gewalt und Diskriminierung konfrontiert" worden sei. Im Laufe der letzten Jahre sei es "jedoch besser geworden".
Letzteres war offenbar auch Tenor unter den interessiert lauschenden Vereinen, die nach 80 kurzweiligen Minuten wenig Diskussionsbedarf hatten – und nun die Möglichkeit haben, sich als Partner der Kampagne "Nein! zu Diskriminierung Gewalt" anzuschließen.
Kontakt und weitere Informationen: Christine Kumpert, Tel. (069) 677282257, Email christine.kumpert@hfv-online.de. Internet: www.fairplay-hessen.de.
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Warben am Montagabend in Merkenbach für die Beteiligung an der Kampagne „Nein! zu Diskriminierung und Gewalt“, v.l.: Reimund Bernhardt (Fußballwart des Kreises Wetzlar), Erkan Özalp (Schiedsrichter und Trainer), Horst-Günther Konle (Vorsitzender des Sportgerichts der Verbandsligen), Dieter Weyel (Vorsitzender, TSSV Schönbach), Dirk Metz (Moderator der „Kick-Off“-Veranstaltung), Christine Kumpert (Projektleiterin der Kampagne „Nein! zu Diskriminierung und Gewalt“), Martin Seidel (Fußballwart des Kreises Dillenburg) und Marcel Stanjek (Referent der Kampagne „Nein! zu Diskriminierung und Gewalt“). Es fehlt Herborns Bürgermeister Hans Benner. (Foto: Spahn)
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