Ehrung: Große HFV-Verdienstnadel für Joachim Spahn (TSV Eibach)

"Ich hoffe, dass Ihr viele Dinge für die tägliche Arbeit mitnehmen könnt", rief Kreisfußballwart Martin Seidel den über 100 Vereinsvertretern zu, die den Weg in die "gute Stube" des Mittenaarer Ortsteils gefunden hatten. Der Delegiertentag, den sein Vorgänger Alois Plescher als eine Art "Info-Plattform" für die Zeit zwischen den regulären Kreisfußballtagen eingeführt habe, habe sich bewährt. "Das wird fortgesetzt", versprach der Eisemrother Funktionär.

Wie Seidel und Bernd Paul, Vorsitzender des gastgebenden TSV Offenbach, nutzte Mittenaars Bürgermeister Markus Deusing sein Grußwort, um auf die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Turn- und Sportvereins "Jahn" aufmerksam zu machen. "Große Ereignisse stehen bevor", sagte das Gemeindeoberhaupt treffend. Die Offenbacher Sportler, die in der gut funktionierenden SG bzw. JSG Aartal dem runden Leder nachjagen, haben ihr Festwochenende auf den 20. bis 23. Juni terminiert. Der Kommers steigt am 5. April.

Kreispokalauslosung: Münker mit "feinem Händchen"

Ein "feines Händchen" bewies anschließend Gastreferent Jens-Uwe Münker, der – unterstützt von Spielleiter Helmut Metz – die Auslosung für das Kreispokal-Halbfinale vornahm. Im "Krombacher Kreispokal" kommt es in der Runde der letzten Vier zu den Begegnungen SG Eschenburg – TSV Steinbach sowie SSV Dillenburg – SSV Langenaubach. Im Reservepokal-Halbfinale stehen sich der SSV Langenaubach II und der SV Niederscheld II sowie die SG Sinn II und die SG Eschenburg II gegenüber.

Seit 1993 ehrenamtlich für den Fußball aktiv

Unter dem Beifall der über 100 Vereinsvertreter erhielt Joachim Spahn sodann die Große Verdienstnadel des Hessischen Fußball-Verbands. Der 46-jährige Eisemrother ist seit 1993 ehrenamtlich für den Fußball aktiv. In seinem Stammverein TSV Eibach fungierte Spahn lange Jahre als Nachwuchstrainer, Jugendleiter und Schriftführer, bevor er vor zwei Jahren das Amt des Vorsitzenden beim B-Ligisten übernahm.

Auszeichnung für "Verdienste rund um den Fußballsport"

Dem Dillenburger Kreisschiedsrichterausschuss gehört der Geehrte seit 2000 als "Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit" an und hat in der Zeit seines Wirkens durch den Aufbau des Schiri-Patenmodells und einer gut besuchten Internet-Plattform sowie als Schriftleiter der seit 2001 erscheinenden Info-Schrift "Der Peifekopp" maßgebliche Akzente gesetzt. Zu guter Letzt ist Joachim Spahn als Kreispressewart Mitglied des KFA Dillenburg. "Wir zeichnen Dich heute Abend für Deine Verdienste rund um den Fußballsport aus", rief Martin Seidel dem Geehrten zu.

Interessante Einblicke in das Innenleben eines Zweitligisten gewährte Jens-Uwe Münker. Mit einem jährlichen Umsatz von 11 Millionen Euro und einem ständig wachsenden Mitarbeiterstab werde beim FSV Frankfurt "mittlerweile ein enormer Apparat" bewegt. "Mit Platz vier am Ende der Saison 2012/2013 liegt die erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte hinter uns", so der FSV-Geschäftsführer stolz.

Münker, seit 2008 für die Kicker vom Bornheimer Hang tätig, verwies auch auf die "enge Verästelung zwischen Profi- und Amateurbereich". "Es gibt keine Verantwortlichen im Profigeschäft, die nicht wissen, was bei den Amateuren abgeht."

"Sonntagsspiele der Profis sind Amateuren ein Dorn im Auge"

Gut informiert zeigte sich der Geschäftsführer des Zweitligisten über die Klagen derer, die an der Basis für den Fußball aktiv sind. "Die Sonntagsspiele der Profis sind vielen Amateuren ein Dorn im Auge", sagte der Gastreferent treffend.

Profi-Vereine wie der FSV Frankfurt müssten jedoch den Forderungen der Fernsehsender Rechnung tragen, die zum Etat der "Bornheimer" immerhin sechs Millionen Euro beisteuern würden. Münker unumwunden: "Das Verhältnis zwischen Profis und Amateuren auszupendeln – das ist für uns das Schwierige."

Im Anschluss an die Ausführungen des FSV-Geschäftsführers stellte die Driedorferin Anette Plescher den Vereinsvertretern die Zeitschrift "Hessen-Fußball" vor. Das HFV-Verbandsmagazin, vor 61 Jahren ins Leben gerufen, erscheint 11-mal jährlich in einer Auflage von aktuell 8.000 Exemplaren.

Die Vorsitzende der Kommission "Medien und Fußball" gewährte den Zuhörern einen interessanten Einblick in ihr ehrenamtliches Wirken, hob die Bedeutung der Funktion des Kreispressewarts für die Vereine an der Basis hervor und verwies zu guter Letzt auf das gut geführte Verbandsarchiv, das auf dem Gelände der HFV-Sportschule Grünberg mit viel Akribie und Herzblut aufgebaut worden sei.

Mit der aktuellen Lage des Dillkreis-Fußballs befasste sich schließlich eine Präsentation, die Helmut Metz und Martin Seidel, unterstützt von ihren KFA-Kollegen, zusammengestellt hatten. "Mit dem TSV Steinbach haben wir wieder eine Spitzenmannschaft in der Verbandsliga Mitte, die reale Chancen auf den Hessenliga-Aufstieg hat", sagte der "Chef" der Dillkreis-Kicker erfreut.

Verband lehnt Antrag auf Reform des Spielwesens ab

Weniger zufrieden zeigte sich der Eisemrother Funktionär damit, dass der Verband die Bestrebungen zur Reform des Spielgeschehens im Landstrich an der Dill nicht gutgeheißen habe. "Unser Antrag wurde abgelehnt", teilte Seidel mit.

Lobende Worte fand der Kreisfußballwart aber wieder für die Bemühungen der heimischen Clubs, die Infrastruktur zu verbessern. "Es ist sehr erfreulich, was unsere Vereine leisten", sagte Seidel mit Blick auf acht neue Fußballplätze, die im Landstrich an der Dill zuletzt entstanden seien oder sich kurz vor der Realisierung befinden würden.

Nächster Delegiertentag in Uckersdorf

Schließlich bat der Kreisfußballwart die Vereinsvertreter darum, sich den nächsten Delegiertentag vorzumerken, der 2015 in Uckersdorf über die Bühne geht.

Bericht: Joachim Spahn/Fotos: Jörg Michael Simmer (2), Joachim Spahn (2)

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert