Sogar Fußball-Weltmeister tanzten nach seiner Pfeife

Kreis-Schiri-Chef Jörg Menk, seine KSA-Kollegin Dagmar Jung und TSV-Vereinschef Harald Zygan nutzten das Bickener Verbandsliga-Spiel gegen den VfB Wetter, um Berns‘ Wirken gebührend zu würdigen. "60 Jahre Mitglied – das schafft heute kaum noch ein Schiedsrichter", zeigte der Obmann der heimischen Referees auf.

In der Aktiven-Zeit rund 1400 Spiele gepfiffen

Menk berichtete, dass Berns in seiner aktiven Karriere rund 1400 Spiele gepfiffen habe. Der Einsatz an der Pfeife führte ihn als Schiri bis in die Bezirksoberliga.

Als Schiedsrichter-Assistent wirkte der heute 81-Jährige, der selbst nie als Fußballer aktiv war, bis in die Amateur-Oberliga. Gemeinsam mit seinen "Gespann-Führern" Sparing (Kassel) und Stange (Darmstadt) ließ er in Hessens Fußball-Oberhaus den aus Biebrich stammenden späteren Fußball-Weltmeister Jürgen Grabowski, die "Lilien" des SV Darmstadt 98 sowie den SV Herborn nach seiner Pfeife tanzen. Die Bärenstädter gehörten zu dieser Zeit zum Besten, was der hessische Fußball zu bieten hatte.

Für ein A-Liga-Spiel rund 230 Kilometer gefahren

Die samstägliche Ehrung am "Weißen Stein" in Bicken war für Berns, der vor zehn Jahren bereits zum Ehrenmitglied der Schiedsrichtervereinigung Dillenburg ernannt worden war, ein willkommener Anlass für manche Anekdote. Das erste von ihm zu leitende Senioren-Spiel habe ihn zur Partie Uckersdorf gegen Weidelbach geführt. Wenig später bescherte ihm eine Ansetzung für eine A-Liga-Begegnung in Elberrod bei Alsfeld eine "kleine Weltreise". Der Jubilar resümierend: "Hin und zurück musste ich 230 Kilometer für eine Partie der damals zweitniedrigsten Amateurklasse fahren."

Auch im hohen Alter ein treuer TSV-Fan

Trotz seines rüstigen Alters besucht Gustav Berns auch heute noch, wenn es die Gesundheit zulässt, die Verbands- und B-Liga-Heimspiele der Bickener Fußball-Mannschaften. Der verdiente Schiedsrichter, der die Pfeife dereinst aus der Hand legen musste, weil die Knochen nicht mehr mitmachten, ist zudem Fan des Musikzugs Bicken. "Dessen Konzerte lasse ich mir nur ungern entgehen."

Neben einer Urkunde hatten Schiri-Obmann Jörg Menk, Ansetzerin Dagmar Jung und "ÖMi" Joachim Spahn eine schmucke Schiefertafel für den Jubilar mitgebracht. "Wir wünschen Dir noch viele Jahre Spaß am Fußball", rief das Trio aus dem Kreisschiedsrichterausschuss Gustav Berns zu – und lud ihn von Herzen zu einer der nächsten Pflichtsitzungen ein, um dort "ein Schwätzchen mit aktiven und passiven Kollegen halten" zu können.

Text und Bild: Joachim Spahn

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