Neues Heimatjahrbuch lässt auch den Sport-Fan auf seine Kosten kommen
Das 256-seitige Druckwerk lässt mit Beiträgen zur Geschichte des Eichenkreuzsports im Dillkreis, zum Bau des Sport- und Turnplatzes in Herbornseelbach und zum "Sport im Jahr 1964" die Anhänger von Bewegung und sportlichen Aktivitäten auf ihre Kosten kommen. Insgesamt haben rund 80 Berichte Aufnahme im 57. Jahrgang des Heimatjahrbuchs für das Land an der Dill im Lahn-Dill-Kreis gefunden.
Die Ursprünge des traditionsreichen Druckwerks sind bis in die Jahre 1956 und 1957 zurückzuverfolgen. Damals trafen sich der ehemalige Landrat Dr. Karl Rehrmann, Hauptlehrer Dr. Karl Löber und Verleger Paul Weidenbach, um erstmals ein Heimatjahrbuch für den Dillkreis herauszugeben. Mittlerweile, fast sechs Jahrzehnte später, ist die Publikation aus dem Reigen der heimischen Veröffentlichungen nicht mehr wegzudenken.
"Unsere Dillkreis-Heimat ist so schön und reich an allem, was Natur und Geschichten bieten können", brachte es Hauptlehrer Dr. Karl Löber – erster Schriftleiter des Heimatjahrbuchs aus dem Dillenburger Druck- und Verlagshaus Weidenbach – dereinst auf den Punkt. Und eben dieser Reichtum spiegelt sich auch in der neuen Ausgabe wider.
Die Vielfalt der heimischen Museumslandschaft
Alfred Benner hat Wissens- und Lesenswertes über die Vielfalt der heimischen Museumslandschaft zusammengetragen. Eines der dienstältesten Mitglieder der Heimatjahrbuch-Redaktion um Schriftleiter Joachim Spahn (Herborn) ist Helmut Groos. Für den 57. Jahrgang hat der Offenbacher Historiker u.a. aufgearbeitet, dass es früher – wie unlängst in Ehringshausen – schon einmal Verwaltungsmitarbeiter im heimischen Raum gab, die in die kommunale Kasse griffen.
Freunde der Eisenbahn, die für die wirtschaftliche Entwicklung des heimischen Raums eine unverzichtbare Rolle spielte, kommen bei der Lektüre des umfangreich bebilderten Druckwerks ebenso auf ihre Kosten. Helmut Serowy blickt auf "100 Jahre Solmsbachtalbahn" zurück. Erich Cuntz hat unter dem Leitgedanken "Von der Realität zur Nostalgie" historische Eisenbahn-Dokumente zusammengetragen. Äußerst lesenswert ist auch der Beitrag des Sechsheldeners über das erste Auto in seinem Heimatdorf.
Rückblick auf die Dorfjubiläen in Eibach, Rodenbach und Haigerseelbach
Rückblick auf die Dorfjubiläen in Eibach, Haiern, Burg, Rodenbach und Seelbach
Einen weiteren Schwerpunkt setzt das Heimatjahrbuch – für viele, wie es Landrat Dr. Karl Rehrmann früher treffend formulierte, "ein lieber Freund im Jahresablauf" – mit dem Rückblick auf die Dorfjubiläen in Haigerseelbach, Eibach, Beilstein-Haiern, Rodenbach (jeweils 700 Jahre) und Burg (750).
Wieder einmal besonders fleißig für das neue Heimatjahrbuch war Heinrich Brachthäuser. Neben chronologischen Rückblicken hat der ehemalige Kalendermann einen Rückblick auf das Gauturnfest in Haiger im Juli 1914, auf die Kommunalwahlen im Oktober 1964 und den Sport vor fünf Jahrzehnten zusammengestellt.
Wie Langenaubach 1813 durch einen Großbrand zerstört wurde, schildert eine Betrachtung von Hans Joachim Moos. Hannelore Benz zeichnet nach, wie grausam in der Zeit der NS-Diktatur im heimischen Raum Gewerkschaftsfunktionären mitgespielt wurde. Hans-Joachim Becker beschreibt die Anfänge des Schulwesens in Ewersbach. Umfangreiche Recherchen schließlich liegen dem Beitrag des Donsbachers Günter Gail "König Konrad I bezeugte vor 1100 Jahren Donsbach" zugrunde.
Rezensionen und Nachrufe
Zahlreiche weitere Geschichten und Anekdoten aus den Städten und Gemeinden an der Dill, kurze Rezensionen lesenswerter Veröffentlichungen und Nachrufe auf heimische Persönlichkeiten, die viel zu früh verstarben, runden den 57. Jahrgang des "Heimatjahrbuchs für das Land an der Dill im Lahn-Dill-Kreis" ab.
Das 2014-er Druckwerk ist in den Pressehäusern in Dillenburg, Haiger und Herborn sowie in heimischen Buchhandlungen erhältlich. Es kostet 19,50 Euro.
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