HFV-Masterplan soll die Zukunft des Amateurfußballs sichern

Vom DFB-Bundestag im Oktober 2013 beschlossen

"Es wird einige Zeit brauchen, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen", lautete der Ausblick von Verbands-Vize-Präsident Walter Biba, der die Zukunftsstrategie für den Amateurfußball den Verantwortlichen der drei Kreisfußballausschüsse vorstellte. Der DFB habe diesen Masterplan im Rahmen des Bundestages im Oktober 2013 beschlossen. Nunmehr, so Biba vorausschauend, müssten "der HFV und die anderen Landesverbände" die Strategie zur Zukunftssicherung des Amateurfußballs umsetzen.

Verband plant Info-Tour durch die Kreise

In den kommenden Wochen – so der Vize-Präsident vorausschauend – werde der Verband all seine 32 Kreise besuchen, um mit seinen verantwortlichen Gremien an der Basis über den DFB-Masterplan und den daraus resultierenden HFV-Masterplan zu sprechen. Die Initiative von DFB und Landesverband gliedert sich in die Handlungsfelder Kommunikation, Entwicklung des Spielbetriebs und Vereinsservice und enthält verschiedene Maßnahmen, die die Zukunft des Amateurfußballs sichern sollen.

Um das bis 2016 zu realisierende Großvorhaben erfolgreich verwirklichen zu können, verfügt der Hessische Fußball-Verband mit Sebastian Fink seit wenigen Tagen über einen hauptamtlichen Mitarbeiter, der sich ganz dem HFV-Masterplan widmen wird. Gemeinsam mit dem bisherigen Leiter des "Referats Qualifizierung“ hatte auch Jennifer Braun den Weg in das Gutshof-Hotel gefunden. Sie ist für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des HFV zuständig.

"Die Vereine noch mehr in den Mittelpunkt der Arbeit rücken"

"Wir müssen die Vereine noch mehr in den Mittelpunkt unserer unterstützenden Arbeit rücken", zeigte Walter Biba auf. Um zu wissen, was erforderlich sei, müssten die hauptamtlichen Mitarbeiter des Verbandes und der hessischen Gremien auf allen Ebenen "ihr Ohr noch mehr an der Basis haben".

Neben einem weiteren Ausbau der ohnehin schon vielfältigen Angebote im Bereich des Vereinsservices plant der Hessische Fußball-Verband im Zuge des Masterplans eine Intensivierung des Vereinsdialogs ("Runder Tisch mit den Vereinen"), die Installierung eines "Vorstandstreffs" und – als eines der neuen Instrumente – "eine individuelle Vereinsberatung vor Ort".

Wesentliche Beiträge zur Zukunftssicherung des Amateurfußballs erhofft sich der HFV-Vize-Präsident für Fußballentwicklung auch von einer Flexibilisierung des Spielbetriebs (Zweitspielrecht sowie Reduzierung der Spielerzahl und Einführung des "Norweger Modells" bei den Senioren) und der schrittweisen Einführung neuer Online-Angebote (z.B. "Pass online", "Live-Ticker" in der Hessenliga zur Saison 2014/2015).

Weitere Impulse könnten Projekte zur Förderung der "Sicherheit im Amateurfußball", ein Ausbau des Angebots im Bereich "Fußball für Ältere" und die flächendeckende Einführung der so genannten "Fairplay-Liga" im G- und F-Junioren-Bereich bringen.

HFV-Vize-Präsident Biba: "Seite an Seite stehen!"

In manchen Bereichen bestehe, so Biba, akuter Handlungsbedarf. "Wir müssen sehr schnell handeln", sagte der Vizepräsident mit Blick auf die zunehmenden Probleme, die die Vereine bei der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs auf unterster Ebene haben. Dabei zeigte sich der Funktionär bemüht, den Schulterschluss mit den Kreisfußballausschüssen zu üben und eine Art Aufbruchstimmung zu erzeugen. "Wir müssen bei der Umsetzung des Masterplans Seite an Seite stehen", so der Aufruf des Vizepräsidenten an die Gremien um die Fußballwarte Martin Seidel (Dillenburg), Heinz Schmidt (Biedenkopf) und Reimund Bernhardt (Wetzlar). Es gelte, gemeinsam Wege zu finden, "um den Amateurfußball besser in Szene zu setzen".

Abgerundet wurde die etwa dreistündige Informationsveranstaltung im "Gutshof Hotel" mit einem intensiven Gedankenaustausch. Die Fußballausschüsse der drei Kreise gaben den Verantwortlichen des Verbandes dabei mehrere dringende Handlungsempfehlungen mit auf den Weg.

Die Relegation wieder flächendeckend einführen!

So auch die eindringliche Bitte von Reimund Bernhardt, die Auf- und Abstiegsrelegation schnellstmöglich wieder flächendeckend und für alle Amateurklassen einzuführen. Der Wetzlarer Fußballwart mahnend: "Durch das Aussetzen der Relegation hat man den Vereinen die attraktivsten und einnahmeträchtigsten Spiele in der Saison weggenommen. Das muss schleunigst wieder geändert werden."

Text und Bilder: Joachim Spahn

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